06 President Park Check-in

Nach weiteren 50 Baht sind wir endlich im Hotel angekommen. Aus langer Weile habe ich den Taxameter studiert. Das Taxameter funktioniert nach folgendem Prinzip:


1. Es geht gleich mit 30 Baht los und da sind auch gleich einige Inklusivkilometer drinnen. Das entspricht in etwa einer Kurzstrecke in Berlin. Während der Fahrt sieht man, wie viele Kilometer zurück gelegt wurden. Eine Diode neben der Kilometeranzeige blinkt dabei.

2. Sobald das Taxi unter 6 km/h fährt oder zum Stillstand kommt, leuchtet nicht mehr die Kilometerdiode, sondern die Stillstandsdiode. Für jede Minute wird dann ca. 1 Baht abgerechnet.

3. Am Ende der Fahrt, sieht man, wie lange man gestanden hat und wie weit man gefahren ist.

4. Der Kilometerpreis variert entsprechend der Entfernung. Je weiter das Taxi fährt, desto günstiger wird der Kilometer.

„President Park. 330 Baht.“

Wir sind angekommen. Weil der Fahrer meinen Arsch unterkühlt hat, will ich dem Kerl kein Trinkgeld geben. Ich habe es aber nicht passend. Also gebe ich ihm zähneknirschend 350. Ich rede mir dann ein, dass die 20 Baht ja ohnehin nur 50 cent wert sind. Da sehe ich meinen Fahrer zum ersten Mal lächeln. Aber wirkt mit einem Schlag sehr symphatisch. Stimmt, ich bin ja im Land des Lächeln zu Gast. Er ist über 20 Baht sehr glücklich und sagt die ganze Zeit:

„Kop khun khrap“ (Danke)

und trägt meinen Rucksack soweit, bis der Portier ihm den Rucksack abnimmt.

Als ich meinen verwunderten Blick vom Fahrer löse und dem Portier ins Gesicht schaue, sehe ich wieder das Land des Lächels vor mir. Er trägt meinen Rucksack und läuft hinter mir. Ein weiterer Portier öffnet mir die Tür und sagt mit dem Lächeln aus einer Zahnpastawerbung

„Sawadee Khrap. Kop khun krap.“ (Guten Tag, vielen Dank).

Ich bin vom Lächeln etwas irritiert. Auch von dem ständigen Danke. Sind das alles Schlepper? Versuchen die mir hier im Hotel irgendetwas anzudrehen?

Ein weiterer Portier begrüßt mich mit der genannten Floskel und zeigt in Richtung Rezeption. Ich danke ihm auch und laufe dort hin. Ein ebenfalls lächelnder Empfangsmensch begrüßt mich und bittet mich zu setzen. Meine innere Stimme sagt mir, dass ich ein gutes Hotel gebucht habe. Aber diese ungewohnte Freundlichkeit weckt irgendwie in mir Zweifel. Aber jetzt es ist ja ohnehin zu spät.

Die Rezeption ist kein Schalter oder Tresen an dem man steht. Jeder Mitarbeiter hat einen eigenen Tisch mit entsprechenden Utensilien, die da gebraucht werden. Ich sitze in einem gemütlichen Sessel. Es tut gut, nach dem langen Flug und der langen Taxifahrt hier zu sitzen.
„Have you a reservation confirmation, Sir?“
„Yes. I’ve booked form Germany an appartment for five nights. Here is my confirmation and my Passport.“
„Thank you, Sir.“

Er tippt in seinen Rechner einige Sachen ein und sagt dann mit einem Lächeln:

„OK, Sir. Welcome to President Park. Per night your apartment costs 1800 Baht. For 5 nights we get 9000 Baht.“

Ich drücke ihm das Geld in die Hand und er nimmt das Geld mit beiden (!) Händen und bedankt sich mit einer Verneigung erneut. Der Portier mit meinem Rucksack stand die ganze Zeit mit einem gewissen Abstand hinter mir. Er nimmt die Chipkarte meines Zimmers und begleitet mich zum Zimmer. Ich denke mir, dass ich für eine Nacht im Appartment mit Frühstück knapp 36 Euro auf den Tisch gelegt habe. Ob das sich gelohnt hat?

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