15 „Guten Tag, ich verkaufe Staubsauger!“

Das war krass. Ich möchte das nie mehr erleben. Dieses Erlebnis erinnert mich an meinen letzten Urlaub auf Ibiza. Ich war damals in San Antoni abgestiegen. Was man da zu sehen und zu essen bekommt ist britisch pur. Zum kotzen also…


Ich gönne mir erstmal einen Kaffee. Bei der Arbeit hätte ich bisher schon einiges mehr an Kaffee getrunken. Ich sehe einen der Black Canon Coffee und steuere auch gleich dahin.

„Sawadee Khrap“
„Sawadee. One american co…“

Mir fällt in diesem Moment ein, dass die Tante aus dem Starbucks mir ja auch einen kalten Kaffee angeboten hatte:

„One american iced coffee“
„Do you want something to eat“
„No, Kop kun kharp.“
„Kop kun kha.“

Toll! Ich muss nicht diese Futterverkaufsnebengeschäfte über mich ergehen lassen. Ich nehme meinen Kaffee mit und trinke in auf dem Weg. Ich komme an verschiedenen Stadtteilen vorbei. Die Entfernungen habe ich ein wenig unterschätzt. Aber das macht nichts, denn ich habe Kaffee und Wasser und kann mir die Gegend auch…

„Tuk-Tuk! Where you go?“
„No!“

Mann! Das nervt schon. Jedenfalls kann ich mir die Gegend außerhalb der…

„Tuk-Tuk?! Where you go?!“
„No Tuk-Tuk!“

Ich kann mir außerhalb der Stadtteilzentren die Stadt anschauen!

Die Straßen werden von vielen kleinen Geschäften umsäumt. Meistens sind Werkstätten zu sehen. Werkstätten für Tuk-Tuks, Autos und für Metallverarbeitung aller Art. Man sieht, wie viele Menschen am Tuk-Tuk-Geschäft so verdienen. Verdienen müssen. Ich werde jetzt zwar deswegen nicht meine Einstellung zum Tuk-Tuk-Fahren überdenken. Aber ich verstehe nun, was es bedeutet, Tuk-Tuk-Fahrer zu sein. Das ist nach dem Staubsauger-Haustürgeschäft-Außendienstverkäufer die Nummer zwei der beschissensten Jobbs des Planeten.

„Hello! Hello! Tuk-Tuk!“
„No, kop kun khrap. I know.“
„I know. Where you go?“
„I know. Kop kun khrap.“
„I know. 10 Baht.“
„I know. Kop kun khrap“

Und weg ist er. Es hat nicht mal mehr genervt.

Ich nehme den letzten Schluck Wasser und sehe auch schon die nächste Wassertankstelle: ein 7-eleven. Ich

gehe rein und werde hier wieder mit einer längeren „Sawadee“-Floskel begrüßt. Als ich am Kühlschrank stehe, fällt mir ein, dass ich schauen wollte, was die anderen Flaschen Wasser kosten. Es gibt einen Liter Wasser für 9 Baht. Das ist das billigste. Nestle mit 630ml für 7 Baht das Teuerste, wobei der Liter etwa 11 Baht kostet. Verglichen mit einem Liter Wasser beim Aldi in Deutschland, ist sogar das billigste Wasser teurer.

Ich laufe weiter und werde noch von einigen Tuk-Tuk-Fahrern von der Seite angequatscht, bis ich endlich den Hauptbahnhof sehen kann.

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