83 In der Toilette wegwerfbare, absorbierende, interlabilare Vorrichtung

Hoffentlich bekomme ich Simon wieder dazu, sich mit mir zu unterhalten. Aber nach der Aktion wird er bestimmt nicht so schnell in Stimmung sein. Ich laufe den Gang runter und sehe schon einige unbekannte Gesichter: Die Neuen.


Sie sind zu zweit. Zwei Typen. Harte Jungs. Tragen mitten in der Nacht noch Sonnenbrillen auf dem Kopf und ihre Stärke drücken sie mit Camuflagehosen aus. Sie schauen mich komisch an. Wieso weiß ich nicht. Deshalb bleibe ich stehen schaue an mir hoch und runter und wieder in ihre Augen:

„What’s wrong with me?“
„Nothing.“
„I go to the restroom. It’s OK?“
„Yes. It’s free.“
„Thanks. It’s good to have some nice restroom bounchers.“

Sie schauen mich an und haben mich wohl nicht verstanden. Aber mir auch egal. Ich gehe ins Scheißhaus rein und es sieht total zugeschissen aus. Da haben einige die Rohrpost rausgeschickt und … egal. Ich gehe raus und möchte aufs Sitz-WC wechseln. Da kann ich jetzt wenigstens die Klobrille unten lassen…

„You are not good loo attendants“
, sage ich die zwei Lackaffen und ernte wieder nur sprachlose Blicke. Auf dem Sitz-WC siehts jedoch nicht besser aus. Nur, dass hier eindeutig Ein Ferkel aus der weiblichen Fraktion kommen: Eine „in der Toilette wegwerfbare, absorbierende, interlabilare Vorrichtung“ schaut mich mit dunkelroter Nase an. Mir kommt fast das Kotzen. Ich schaue mir die Klobrille an und sie sieht so aus, wie eine urinierte Brille aussieht: Uriniert. Aber es geht mir schon ein wenig besser, weil der Tampon nun nicht mehr in meinem Blickfeld ist.

Mit meinem Fuß hebe ich die Klobrille hoch und erledige mein Geschäft mit Hochdruck. Ich mache die Tür auf und vor mir steht eine krebsrote Blondine. Sie will auf Klo.

„You are really bad loo attendants!“, keife ich die Sonnenbrillen-Heinis an. Wieder schauen sie mich verwundert an.

„Look in the corner“, zeige ich dem Mädchen.
„Oh, thats horrible.“, sagt sie mir leiser Stimme.

Bei der muss die Kotzgrenze ja ziemlich hoch sein, denke ich mir. Ich gehe wieder in mein Abteil und wasche mir die Hände. Mir kommt der Verdacht, dass ich raus gefunden habe, wem die benutzte, interlabilare Vorrichtung gehört.

Simon sitzt weiterhin mit seinem Notizbuch und kritzelt irgend etwas rein. Er schaut mich nicht mal an. Warte kurz im stehen und gehe dann wieder zurück zum Klo. Die Blondine sehe ich gerade noch rauslaufen und ich glaube auch, dass sie mich auch gesehen hat.

Ich reiße die Tür des WCs auf und siehe da, die interlabilare Vorrichtung hat sich fortgepflanzt!

Ich brauche jetzt ein Bier, denke ich mir. Aber woher? Der Stuart!

[ad#adscale_468x60_tkp_03]

5 Gedanken zu “83 In der Toilette wegwerfbare, absorbierende, interlabilare Vorrichtung


  1. Bei der Deutschen Bahn siehts oft in Regionalzügen nicht anders aus. Geht das überhaupt einer mal putzen?


  2. Aber bestimmt nicht in Zügen der Deutschen Bahn. Die sehen vielleicht etwas schäbig aus, aber dreckig ists da nicht. Jedenfalls nicht oft.


  3. @Lukas
    Meinst Du das mit dem Putzen in Thailand oder Deutschland? 😉

    @Mathias
    Es kommt immer drauf an, zu welchem Moment man das WC in der Bahn betritt. In Deutschland kann es sehr oft passieren, dass das WC auch noch Bremsspuren enthält und zusätzlich bestialisch stinkt.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.