121 Am Strand

Es ist etwa 10 Uhr und immer noch kein Mensch ist am Strand. Den Weg laufe ich langsam zurück. Es ist auch nicht weit, aber das Meer zu hören und anzuschauen, ist etwas ganz tolles. Obwohl es nur Wasser und Sand ist und auch in jeder Bucht dieser Welt zu finden sind. Aber jedesmal ist das Gefühl ein anderes. Jedes Mal, wenn die Füße in den Sand tauchen, jedes Mal, wenn man am Wasser direkt läuft und jedes Mal, sobald man ins Wasser springt.


Deswegen laufe ich auch langsam am Wasser entlang, bis ich wieder in der Bungalowanlage bin. Ich hole meine Strandsachen. Und lege mich an die einzige schräge Palme. Wobei ich mich nicht in den Schatten lege, sondern etwas weiter oben, aber unterhalb der Palme. So bekomme ich genug Sonne ab und dann, wenn Schatten besonders nötig wird, auch den Schatten.

Ich schlage mein Buch auf und lese weiter. Es heißt sich „Die Liebe und Ihr Henker“. Von einem Psychologen geschrieben und sehr flüssig zu lesen. Bücher am Strand sind genauso wichtig wie Sonnenschutzcreme. Sonst könnte ich nie mehr als eine halbe Stunde am Strand liegen.

Langsam kommen die restlichen Urlauber zum Vorschein. Und zwei Mädels steuern direkt auf mich zu. Nein, ich irre mich, sie steuern direkt auf den einzigen Schatten zu, der weit und breit zu sehen ist.

„Toll! Jetzt haben wir den Schatten für uns!“, quietscht die eine.
„Ja! Diese dicke Kuh wird Augen machen!“, sagt die andere.

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