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I-Talay Sonnenuntergang

I Talay – Vielleicht der schönste Sonnenuntergang auf Koh Samui

Es gibt überall auf der Welt Orte, die gen Osten zeigen und Strände, an denen man weit ins nirgendwo schauen kann, um einen Sonnenuntergang zu genießen. Einer dieser Orte ist I-Talay auf Koh Samui.

 

Sonnenuntergang in I-Talay... ohne weitere Worte

Sonnenuntergang in I-Talay… ohne weitere Worte

Wir waren pünktlich um 17:30 Uhr in I-Talay, um vor dem Sonnenuntergang noch etwas zu essen und uns dann dem Sonnenuntergang zuzuwenden. Um 18:20 / 18:30 Uhr geht hier die Sonne bereits unter.

Am Strand ist es sehr ruhig. Entspannt treffen immer mehr Menschen ein, um den Sonnenuntergang zu genießen. Aber keine Menschenmassen. Vielleicht 20-30 Leute. Einige setzen sich an den Strand, andere in die Bar. Manche haben ein Bier oder ein Cocktail in der Hand. Andere haben sich mit Wassermelonen eingedeckt. Sie bleiben stehen, machen Fotos. Laufen weiter, machen wieder Fotos.

Ich springe nochmals kurz ins Wasser, um mich etwas abzukühlen. Die Sonne steht schon so tief und brutzelt uns nieder…

Das Wasser ist angenehm warm und der Strand läuft flach in Meer. Als das Wasser etwa Knie tief ist, springe ich rein und schwimme. Vielleicht 100 Meter. Ich möchte den Boden ertasten und – ich sitze fast auf dem Boden. Ich stehe auf und das Wasser ist, bei einer Entfernung von 150 Metern vom Strand, immer noch nur Knie tief… Jetzt weiß ich, warum es hier viele Kinder gibt…

Am Strand angekommen genieße ich mit Julia den Sonnenuntergang. Pünktlich küsst die Sonne das Wasser und sie verschwindet plötzlich im Meer.

I-Talay für den Sonnenuntergang sehr lohnend. Die Bar hat zur Zeit den Sonnenuntergangs eine Happy Hour von 16:30 – 18:30 Uhr.

Um hierher zu kommen, ist entweder ein Scooter oder ein Auto erforderlich, da I Talay sehr abgelegen ist. Einige Hotels gibt es zwar hier, diese sind aber eher teuer oder die Bungalows sind runtergerockt.

Geckokacke riecht nach Fischsoße

Kennst Du das auch? Du sitzt mit Deiner Frau auf Deiner Terrasse in mitten eines schön angelegten Gartens. Auf Koh Samui. Das Wetter ist so schön. Vielleicht 25 Grad, ein lauer Wind weht und bringt warme Luft herbei. Die Vögel zwitschern vor sich hin. Einige in schönsten Meldodien und einige trillern laut und leise.

 

Du hast es so gut... Dein Blick geht ins satte Grün

Du hast es so gut… Dein Blick geht ins satte Grün

So gemütlich, wie Du da so sitzt, unterhältst Du Dich angeregt mit Deiner Frau. Was machen wir als nächstes? Wollen wir einen Ausflug in der nächsten Woche machen? Oder ein Auto mieten? Eventuell ein Auto mit Fahrer?

 

Entspannung pur auf Deiner Terrasse

Du überlegst Dir, was Du alles sehen willst. Dazu trinkst Du ein leckeres Bier mit Wasabi-Nüssen. Du hast sogar Kimchi in kleinen Schälchen auf dem Tisch. Und ein paar tropische Früchte warten darauf, aufgeschnitten zu werden. Die herrliche gelbe Mango. Und eine aromatische Drachenbaumfrucht. Die Physalis‘ hattest Du schon in der Küche ausgepackt und sie strahlen Dich mit Ihrem Orange an.

 

Egal, wo Du hinschaust, Du hast es gut...

Egal, wo Du hinschaust, Du hast es gut…

Du bist in bester Stimmung. Nichts um Dich herum ist negativ oder störend. Du weißt nicht mal mehr, wann Du das letzte Mal Socken an hattest. Was sind Socken? Während Du diese einfache Frage beantwortest, trocknet Deine Badehose und wartet auf ihren Einsatz im Pool. Pünktlich zum Sonnenuntergang.

Du denkst, ich habe es so gut. Aber sowas von.

 

Fischsoße als Gabe des Himmels

In diesem vielleicht schönsten Augenblick, während Du darüber nachdenkst, was Du morgen zum Frühstück bestellen wirst, spürst Du plötzlich etwas nasses auf Deinem T-Shirt. Du schaust hin, prüfst mit Deinen Blicken. Was kann das sein?

Noch vor dem Abendessen in den Pool?

Noch vor dem Abendessen in den Pool?

Du fässt es an und es ist flüssig. Es riecht nach Fischsoße. Auf dem Tisch ist keine Fischsoße und nach dem Essig des Kimchis riecht es auch nicht.

Woher kommt diese Fischsoße her? Du schaust nach oben und siehst einen Gecko, genau über Dir an der Decke klebend:

Dieser kleine Penner hat Dich angekackt.

Was lernen wir daraus? Genieße den Moment und freue Dich stets über diesen. Denn ein auch Gecko kann Dir Deinen schönsten Moment verkacken…

Jet-Ski-Idyll am Strand... sowas braucht keiner...

Lamai Beach – Sind die Jet-Skis auf dem Wasser, ist der Strand tot

Der Strand ist und bleibt eine ewige Kampfzone: Laute gegen Leise. Alte gegen Junge. Ghettoblaster gegen Bücher. Privatsphäre gegen Sardinen in der Öldose. Alle gegen Strandmuscheln überbesorgter Helikopter-Eltern.

Kurz: Jeder stellt sich und seine Ansprüche über die anderen. Schließlich ist man ja soweit gefahren oder geflogen. Es gibt aber einen Gegner, der der Feind aller ist: Das Jet-Ski.

 

Jet-Ski-Idyll am Strand... sowas braucht keiner...

Jet-Ski-Idyll am Strand… sowas braucht keiner…

 

Sind Jet-Skis am Strand, ist die Idylle tot

Abgesperrte Bereiche im Wasser, reserviert für Jet-Skis, Platz am Strand, der für andere widerrum fehlt. Lärm, Krach, Gestank. Jet-Skis sind nach Strandflöhen und Strandmuscheln die größte Plage. Ein Angebot für wenige, Belästigung für alle.

Komischerweise kommen diese Geräte nur dann an den Strand, wenn Pauschalurlauber mit der Mehrheit sind. Also die, die am besten All-in gebucht haben und sich dann auch mal was außer Reihe gönnen wollen.

 

Jet-Ski im Wasser... Wasserplage Nummer 1

Jet-Ski im Wasser… Wasserplage Nummer 1

Jet-Ski am Lamai Beach? Nein! Und das ist auch gut so.

So ein Gefühl hatte ich, als wir zum Lamai Beach gegangen sind. Der erste Blick auf den Strand deutete auf was Böses hin: Strandliegen. Wie kann sich jemand auf eine verdreckte, verblasste, kaputte, mit einer dreckigen Matte belegten und unter eine mit Schimmel dekorierten Sonnenschirm legen, wenn feinster Sand überall liegt?! Richtig: Pauschalis.

Strandliegen sind übrigens die zweite Plage an den Stränden dieser Welt. Nach Strandmuscheln.

 

Lamai Beach – fast endlos langer Strand

Aber als der Blick weiter in den Strand geht, wird mir klar, es ist nicht alles mit Liegen belegt. Der Strand von Lamai ist der Wahnsinn: Herrlicher Strand, fast endlos lang, nur ein wenigen Stellen schmal werdend und dazu noch ein feiner Sand.

 

Strand von Lamai, fotografiert vom südlichen Ende

Strand von Lamai, fotografiert vom südlichen Ende.

 

Dank der brausenden See, vom Strand blickt man quasi ins offene Meer und gegenüber ist kein Festland und keine vorgelagertnen Sandbänke, die das Meer besänftigen. Der Strand ist nix für Strandmuscheln, nix für Jet-Skis und nix für Leute, die mal eben Selfies im Wasser schießen wollen oder in Porno-Posen den Neid der zu Hause gebliebenen auf sich ziehen wollen. Ich frage mich nur, warum es hier keine Surfer oder Kiter gibt?

Allerdings ist der Strand fast komplett zugebaut: Hotels, Bungalows, Massageliegen und Restaurants reihen sich enganeinander. Dazwischen wieder an die Beach Road zu kommen, ist relativ schwierig. Einige Hotels haben sogar Schilder mit „Private Area“ aufgestellt. Die Anlagen haben teilweise saftige Preise. Beachfront Bungalows können 1.800-3.000 Baht ohne Frühstück kosten. Früh einen Bungalow zu buchen lohnt sich also in Lamai Beach*.

 

Schöner Strandabschnitt in Lamai

Schöner Strandabschnitt in Lamai, weiter südlich gelegen von der Touristenattraktion Hin Ta und Hin Yai

Auch Platz für Individualurlauber und Backpacker

Was mir besonders gefällt sind die Möglichkeiten für Reisende, die sehr individuell reisen oder in einem Hostel übernachten: Am Strand gibt es Platz für alle. Es gibt auch genügend Schattenplätze. So kommen kleine Gruppen junger Menschen, die mit dem Moped hierher gefahren sind und sich einen schönen Tag am Strand gönnen wollen. Genauso gibt es mit Funktionskleidung ausgerüstete Paare und Einzelgänger, die den Strand ablaufen und solche wie wir, die erstmal einen Überblick haben wollen.

Penang Curry mit Reis und Omelette als Topping

Thai-Food: Das Fedora-Ei ist dem Reis sein Hut

Was ist ein Fedora-Ei? Die Antwort kommt gleich…

So ein Hut kann eine ganz tolle Sache sein. In den 1940gern und bis spät in die1960ger trugen Männer, die „angezogen“ sein wollten, einen Hut. Er gehörte genau so dazu, wie eine Krawatte und ein Anzug.

Fedora Shaming

In den Nullerjahren hatte er eine kurze Renaissance: Junge Männer ohne eigenen Stil dachten, sie seien Al Capone oder Humphrey Bogard, wenn sie selbst einen Hut trügen. Dieser Stilunfall in der jüngsten Geschichte ist auch bekannt unter Fedora Shaming.

 

Quelle: Imgur https://imgur.com/tz6kL

Quelle: Imgur https://imgur.com/tz6kL

 

Weit gefehlt: Hüte sind was aus einer vergangenen Zeit. Außer, man nennt sich einen Hipster, hat tätowierte Unterarme und trägt beim Bierbrauen eine Schiebermütze oder ist der zweitgrößte Michael Jackson Fan und dessen drittbester Imitator. Beat it!

Wozu schreibe ich nun das, wenn es ums Essen geht?

Ganz einfach: Mein Essen in Thailand wird dieses Jahr stets mit einem Ei serviert. Das Ei ist das Topping vom Reis. Der Fedora meines Essens.

Ich kannte das bisher nur vom Hörensagen. Meistens war das Ei Teil eines Gerichts mit gebratenem Reis. Aber auf gekochtem Reis war mir das bisher nicht auf den Tisch gekommen. Was in den Nullerjahren ein halber Unfall war und sich nun bei meinem liebgewonnenen Thaiessen wiederholt, ist dann aber doch keine Katastrophe. Im Gegenteil.

Penang Curry mit Reis und Omelette als Topping

Das Omelette gibt mit seinen Röstaromen dem Penang Curry eine weitere geschmackliche Nuance. Als Fedora-Ei stört es nicht, wenn es seitlich getragen wird, wie vom Modell präsentiert.

Das Ei passt echt gut zum Gesamtgeschmack. Auch als Omelette. Das Huhn schmeckt, genau wie der Reis, etwas runder. Als Omelette kommen noch Röstaromen dazu, was wieder ein anderes Geschmackserlebnis bedeutet.

Es kommt immer auf den Träger des Hutes an, und Thai-Essen kann sich, optisch und geschmacklich einen Hut leisten.

Huhn mit Chilli und Thai-Basilikum, dazu Reis mit Spiegelei.

Huhn mit Chilli und Thai-Basilikum, dazu Reis mit Spiegelei. Gerade getragen, üblich zu offiziellen Anlässen.

Mit anderen Worten: Die Nullerjahre sind schon lange vorbei. Die Zehner auch bald. Mode kommt und geht. Thaiessen kommt immer gut.

Darauf einen Hong Thong Thai Whisky*!

Warum ein Handtuch Deine Nachtzugreise rettet

Auch bei „Per Anhalter durch die Galaxis“ war ein Handtuch das wichtigste Reiseutensil:

Ein Handtuch, so heißt es, ist ungefähr die kolossal nützliche Sache, die ein interstellarer Anhalter haben kann. Teilweise hat es einen hohen praktischen Wert. [1]

Ok, zugegeben, wenn Du eine Nachtzugreise in Thailand in der 2. Klasse machst, ist ein Handtuch vielleicht nicht die wichtigste Utensil, was Du brauchst.

Du kannst in der zweiten Klasse aber die Klimaanlage nicht regulieren, daher ist ein dünnes Mikrofaserhandtuch* Dein idealer Begleiter. Denn nachts kann es so kalt werden wie die Monde vom Jaglan Beta (mehr Details hier für die ganz harten unter Euch).

Da es so einige andere Dinge gibt, die Dir bei der Zugfahrt helfen, hier eine Anleitung. Am Ende dieses vierteiligen Beitrags findest Du zwei Checklisten.

Vorbereitung

Neben dem dünnen und leichten Mikrofaserhandtuch*, empfehle ich einen Kulturbeutel (Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Deo, etc.) mit den wichtigsten Dingen. Wichtig ist: nur das Allernötigste. Denn viel Platz hast Du nicht. Beschränke Dich auf 3-5 Dinge. Der Kulturbeutel kommt in Deinem Daypack oder in Deinem Rucksack ganz nach oben. Das erspart Dir die Suche im engen Gang. Außerdem muss nicht jeder wissen, was Du so bei Dir hast.

Wenn Du einen leichten Schlaf hast, Dich Licht- und Lärmquellen stören, sind Ohrstöpsel* und Schlafmaske* unverzichtbar. Oder ein Kapuzenpulli, den Du andersrum anziehst und die Kapuze als Lichtzuschutz benutzt.

Außerdem brauchst Du mindestens zwei Liter Wasser. Ich empfehle eine große 1,5 Liter Flasche und eine 0,5 Liter Flasche.

Falls Du kein Wasser dabei hast, keine Sorge, es kommen fliegende Händler.

[nextpage title=“Bei der Buchung den richtigen Schlafplatz auswählen“]
Bei der Buchung auf unteren Liegeplatz achten

Ich empfehle jedem, wirklich JEDEM, einen unteren Schlafplatz zu nehmen. Es bringt Dir rein garnichts, oben zu schlafen. Das Licht scheint trotz des Vorhangs in die oberen Schlafplätze direkt rein. Weiterhin sind die Schlafplätze schmaler und die Klimaanlage rauscht Dir ins Gesicht. Außerdem ist die Aufstiegsleiter nicht besonder praktikabel.

Die unteren Plätze sind ca. 10-15 Zentimeter breiter. Der Vorhang dunkelt besser ab als oben. Wenn die Fahrt mal hoplig wird, spürst Du das unten weniger. Wenn Du nachts oft das WC aufsuchst, bleibt Dir fast garnichts anderes übrig, als unten zu liegen.

Deshalb: Untere Schlafplätze.

Wenn möglich, sichere Dir einen Platz in der Mitte des Waggons. Es steigen immer wieder Menschen ein und aus oder gehen aufs WC. Wenn Du in der Mitte  des Waggons liegst, hast Du mindest mehr Chancen, dass die Hälfte des Waggons nicht an Dir vorbeiläuft.

Und keine Sorge, die oberen Liegen sind auf einer Kunststoffschale, sodass Du vor Flatulenzen des oberen keine Angst haben musst…

Für diejenigen, die Low-Budget reisen wollen: Das Ticket für den unteren Liegeplatz ist 70 Baht (Bangkok – Surat Thani) teurer. Allerdings sind die zwei Euro eine nachhaltige Investition für eine bessere Fahrt mit dem Nachtzug durch Thailand.

Falls Du auf eine der Golfinseln (Koh Samui, Koh Tao, Koh Phangan) weiter willst, kannst Du direkt am Ticketschalter der Staatsbahn ein Kombiticket erwerben. Ab Surat Thani nach Koh Samui kostet es 350 Baht. Du kannst es aber auch in Surat erwerben. Dann kostet es 300 Baht. Ich empfehle, mit Lomprayah zu reisen.

Jetzt hast Du Dich bestens vorbereitet und das richtige Ticket für den richtigen Platz ergattert. Nun heißt es, die Fahrt selbst im Nachtzug zu organisieren.

 

Zweite Klasse am Tag

Die Sitze werden zu Schlafliegen umgebaut. Links neben dem Sitz ist das Gepäckregal zu sehen an den Seiten die Aufstiegsleitern. Bildquelle: State Railway of Thailand.

 

[nextpage title=“Die Zugfahrt so angenehm wie möglich gestalten“]
Während der Zugfahrt

Neben jedem Bett gibt es eine Leiter. Zwischen zwei Leitern kann man seinen Rucksack in die Gepäckablage legen. Ich empfehle, wenn Du unten liegst, möglichst den Rucksack stehend in der Gepäckablage an die Leiter anzulehnen. Die Benutzung der Leiter behinderst Du damit nicht. Daher keine Sorge. Du kannst aber Deinen Rucksack zumindest am Seitenteil festmachen. Dazu hilft Dir Dein vorher besorgtes Zahlenschloss*.

Liegst Du oben, kannst Du die Ablage oben verwenden. Aber die ist recht klein und kann schon von jemandem besetzt worden sein: Ein weiterer Nachteil, oben zu liegen.

Zweite Klasse Nachtzug in Thailand

Abends eingerichteter Liegeplatz unten. Links sind Vorhänge zu sehen, rechts die Aufstiegsleiter. Bildquelle: State Railway of Thailand

Richte Dich ein für die Nachtzugreise

Dein Schlafplatz wird vom Steward vorbereitet. Er legt Dir eine Matte hin, die er mit einem sauberen, frischen Laken bezieht. Ebenso bekommst Du ein frisch bezogenes Kopfkissen. Eine dünne Decke liegt meistens verpackt auf dem Bett.

Lege Deinen Daypack in Deinen Fußbereich. Ich würde, wenn Dir die Fahrtrichtung nichts ausmacht, als Fußbereich die Seite der Gepäckablage nehmen. Dann kann keiner einfachso in Deine Koje reingreifen, falls Du mal auf dem Klo bist. Weiterhin kannst Du davon ausgehen, dass einige Mitreisende dann doch einen Pulli anziehen wollen und im Rucksack neben Deinem Ohr danach kramen. Wenn dort dein Kopfbereich ist, wirst du jedesmal wach.

Schmeiße die Plastiktüte nicht weg, mit der die dünne Decke eingepackt ist. Diese kannst Du später für deine genutze Wäsche verwenden und so unsaubere Sachen getrennt von den sauberen auch in Deinem Reiserucksack oder Daypack verstauen.

Über die dünne Decke, die sich übrigens angenehm anfühlt, legst Du Dein Mikrofaserhandtuch*. Du kannst es natürlich auch umgekehrt machen. Je nachdem, was Du lieber am Körper hast: Baumwolle oder Mikrofaser. So ist es warm genug und Du wirst keinesfalls frieren.

Außerdem, wenn Du öfters aufs Klo musst in der Nacht, halte Latschen* bereit. Schiebe diese aber nicht unter Dein Bett, sondern verstaue sie unter deinem Rucksack, der in der Gepäckablage steht. So bleiben Sie sauber und rutschen nicht unter Dein Bett.

Meine Frau empfiehlt noch, ein paar Socken (bei Flip Flops „japanische“ Socken nehmen*) mitzunehmen. Einige Frauen hatten keine Schlafensachen sondern Leggings* an.

Wertsachen immer in Körpernähe

Falls Du alleine Reisen solltest, achte auf Deine Wertsachen. Pass, Geld, Kreditkarten gehören an den Körper*. Wenn Dich das stören sollte beim liegen, dann lege Deine Wertsachen zwischen Dich und das Fenster. Falls Du teure Sachen, z.B. eine Kamera oder ein Handy, dabei hast, gehören diese in Deinen Daypack, der verschlossen und bei Dir am Liegeplatz auch nahe der Zugwand liegt.

Deinen Reiserucksack kannst Du mit einem Schloss mit Zahlenkombination* absichern. Damit ersparst Du Dir einen Schlüssel, der verloren gehen kann.

Die oben genannten zwei Wasserflaschen brauchst Du für zwei Anwendungsfälle: Die Kleine kannst Du zum Zähneputzen mitnehmen und die Große steht Dir für die Nacht bereit.

Wenn Du nicht schlafen kannst oder willst

Es hat sich bewährt, die Reisezeit für organisatorische Dinge zu nutzen oder endlich ein Buch zu lesen. Ich habe einige Leute Postkarten schreiben oder Nachrichten per Smartphone sendend gesehen.

Achte jedoch darauf, beim Nutzen des Smartphones, dass Du kaum Möglichkeiten hast, es aufzuladen. Es gibt zwar an einigen Stellen Steckdosen. Aber es kann durchaus vorkommen, dass daran ein fliegender Händler seinen Reiskocher anschließen will. Daher entweder eine kleine Powerbank* dabei haben, oder die Smartphoneaktivitäten sein lassen bzw. reduzieren.

[nextpage title=“Ende der Nachtzugfahrt & Checklisten“]

Vertraute nicht der Verspätung

Ich hatte es bisher sehr oft erlebt, dass die Eisenbahn mit einiger Verspätung ankommt. Das bedeutet aber nicht, dass das die Regel ist. Die letzte Fahrt war relativ pünktlich mit einer Verspätung von zwanzig Minuten. Daher stelle einen Wecker. Die Schaffner laufen zwar durch den Zug und sagen die Stationen an. Aber geweckt wirst Du nicht. Achte darauf, dass Du auch Deinen Wecker zeitig ausmachst und den Groll anderer nicht auf Dich ziehst.

Deinen Wecker solltest Du mindestens 30 Minuten vor der planmäßigen Ankunftszeit stellen. So hast Du Zeit, Dich vor den anderen etwas frisch zu machen, das Klo ohne warten zu nutzen und einen schlechten Kaffee zu trinken, der von den fliegenden Händlern verkauft wird.

Weiterhin hast Du Zeit, Deine Sachen zusammenzupacken und Dich auf den Ausstieg vorzubereiten.

Wenn Du so vorbereitet bist, kannst Du eine angenehme Fahrt mit dem Nachtzug haben und die Fahrt auch mehr genießen. Denn Zug fahren in Thailand ist für mich jedes Mal eine Freude.

Hier sind zwei Checklisten:

Checkliste Reiseorganisation

  • Tickets für untere Schlafplätze kaufen
  • Tickets als Kombiticket Bahn-Bus-Fähre kaufen (Lomprayah!)
  • Möglichst Schlafplätze in der Mitte des Waggons

Checkliste Reisevorbereitung

Bangkok – Warum nicht mal mit dem Linienbus fahren?

Ich gebe zu, oft bin ich nicht mit dem Bus in Bangkok unterwegs gewesen. Einmal mit Ben, der uns die andere Seite des Chao Phraya gezeigt hatte. Wir waren 2009 im Wat Nimaronadee und hatten das Orakel befragt:

Dazu waren wir mit dem Bus unterwegs. War echt spannend, damals ein authentisches Bangkok kennenzulernen.

Ansonsten hatten wir Skytrain oder Taxi bevorzugt. Da unser Hotel jedoch etwas weit weg vom Schuss ist, man braucht ca. 45 Minuten zu Fuß, und eine Bushaltestelle sich vor unserer Tür befindet, lag es nahe, in den Bus zu steigen. Aussteigen und ein Taxi nehmen geht immernoch als letzter Ausweg.

Nach dem richtigen Bus fragen
Wir waren in einem kleinen, garküchenartigen Geschäft essen und fragten nach einfach

„Bus? Hua Lamphong?“

Die alte Dame holte einen Zettel raus und wir hatten die Busnummer. Sie zeigte auf die Bushaltestelle auf der gegenüberliegenden Seite und schon waren wir einen Schritt weiter.

Typische Bushaltestelle in Bangkok

Typische Bushaltestelle in Bangkok.

Nimm‘ mich mit, denn ich winke!
An der Bushaltestelle hatten wir das Glück, nicht allzu lang zu warten. Ein Bus kam die Straße runtergefahren. Wir wussten nun nicht, ob er hält, da er auf der äußersten und von uns am weitesten entfernten Spur fuhr. Kurz bevor er an uns vorbeifuhr, winkten wir den Bus als unsere Art der Aufforderung: Nimm‘ uns mit!

Der Fahrer bremste und zog sein Ungetüm von Bus quer über die Fahrbahn. Als das Monstrum 10 Meter vor uns hielt, sind wir hin und rein.

Busfahren in Bangkok, ganz einfach?!
Eine Frau kassierte das Geld ab und wir waren dann unterwegs. So einfach kann Bus fahren sein in Bangkok. Wir beobachteten dann noch, wie die Thailänder einen Bus anhalten: Ja, man muss winken.

Im Bus schauten uns die Mitfahrer etwas verwundert an. Das kannten einige wohl noch nicht, dass Touristen einen Bus nehmen.

Es hört sich jetzt ganz einfach an. Im Grunde ist es das auch, jedoch sollte man auf einiges achten, bevor man in den Bus steigt.

Tipps zum Busfahren in Bangkok
Vorher jemanden zu fragen, ob es einen Bus gibt, der in der Nähe hält und zum gewünschten Ziel fährt, ist sehr ratsam. In den Bussen waren in der Regel alte Menschen (über 50) oder sehr junge Menschen (Schüler und Studenten). Diese Personengruppen wissen oft mehr als alle anderen, wo welcher Bus hinfährt.

Bevor man in den Bus steigt, sollte man sich zumindest die Stationen anschauen und mit seiner Karte oder der Map-Anwendung auf dem Smartphone das Ziel abgleichen.

Jede Bushaltestelle hat für jede Linie einen groben Streckenplan. Der Streckenplan bietet sehr hilfreiche Informationen. So kann man überblicken, ob es einen Anschluss an den Skytrain oder an eine Fähre gibt. Auch sind die Flughäfen oft Endstation.

Kleingeld parat haben. Die Fahrt mit dem Bus ist nicht allzu teuer. Wir hatten mal 18 und mal 20 Baht bezahlt. Da die Ticketverkäuferinnen nicht allzuviel Geld beisich haben, sollte man mit maximal 100 Baht zahlen.

Wer seinem Smartphone nicht traut und Papierkarten schätzt, kommt wahrscheinlich mit dieser Bangkok Citymap von Kaj Berndtson* besser zu recht.

Bangkok – spazieren, beobachten und kreativ schreiben

In einem vorherigen Artikel hatte ich geschrieben, wie authentisch und echt Bangkok sein kann. Ich habe ein Buch zum kreativen Schreiben auf Reisen* mitgenommen, welches als eine der ersten Übungen Spaziergänge empfiehlt.

Wir hatten in Bangkok einen etwas längeren Spaziergang gemacht. Heute probiere ich mich mal am kreativen Schreiben, was mit Bildern aus Bangkok angereichert wird.

Wir starten nach dem Frühstück und laufen in eine der Nebengassen.

Spaziergang durch Bangkok

Sonntag ist Waschtag.

Wir begegnen drei Frauen. Eine steht in der Tür und die anderen draußen. Sie unterhalten sich recht freundlich. Die in der Tür stehende Frau ist die älteste. Eine der draußen stehenden Frauen war nur ein wenig vor uns mit etwas zu essen in die Gasse gelaufen. Die Begegnung der drei Frauen scheint ungeplant zu sein.

Dort, wo sich zwei Gassen kreuzen, steht eine dicke, braune, langhaarige Katze. Genau in der Mitte der Gasse. Sie sagt uns, hier wohne ich, das ist mein Reich. Julia macht ein Foto dieser stolzen, wohlernährten und mit Halsband versehenen Katze.

Spaziergang durch Bangkok

Schön kann so einfach sein.

Die Katze lassen wir ihr Revier und gehen stattdessen auf unserem Wege weiter. Die Gasse biegt mal nach links, mal nach rechts ab. Es gibt keine Kreuzungen oder andere Gassen, die in diese unsere Gasse münden. Nach einer weiteren Biegung, vorbei an Häusern aus Holz und hinter hohen Mauern, kommen wir an eine kleine Kreuzung mehrerer Gassen. Eine ist etwas breiter und ist eher einer Straße, die auch von Autos befahren werden kann. Unsere Gasse mündet in diese ein. Sie endet mit einem kleinen Laden in dem Lebensmittel und Sachen des täglichen Bedarfs gekauft werden können. Es gibt weiße und rosafarbene Eier. Gegenüber dieses Ladens steht ein Baum unter dessen Schatten einige ältere Männer und Frauen sitzen. Sie sind in ein Gespräch vertieft und kümmern sich nicht um unsere Anwesenheit.

Spaziergang durch Bangkok

Kleine, grüne Oasen.

Auf der Straße spielen drei Kinder Fußball. Eine ältere Frau sitzt auf einem Plastikstuhl uns beobachtet das Spiel der Kinder. Ein Kind sieht, wie wir auf sie zukommen und ruft seinen Kollegen zu.

Wir passieren die Kinder und an unzählbar vielen Friseurläden vorbei. Schließlich erreichen wir einen Klong (Wasserstraße, Kanal). Dort befindet sich ein Markt. Es gibt Garküchen, Obst- und Gemüsestände, Fleisch und vor allem Fisch.

Spaziergang durch Bangkok

Prommenaden der Klongs dienen den Bewohnern als Treffpunkt.

Eine Verkäuferin glaubt es nicht, dass wir hier langlaufen. Sie ruft ihren Kolleginnen „Farang“ zu. Andere sind es wahrscheinlich schon gewöhnt Farangs zu sehen. Wir erfreuen uns der Ruhe und dem üppigen Grün. Grün ist es hier nahezu an jeder Tür, auf jedem Balkon und auch die kleinste Ecke und der schmalste Winkel ist mit Pflanzen versehen.

Im Schatten des Marktes sausen hin und wieder einige Mopeds entlang. Es wirkt so, als würden sich die Leute hier besonders viel Mühe geben, aufeinander Rücksicht zu nehmen.

Eine Frau auf einem alten, aber gepflegten Fahrrad mit einer Kurzhaarfrisur und einem Korb am Lenker saust an uns vorbei. Ich bin etwas verwundert, in Bangkok ein Fahrrad zu sehen. Kaum habe ich mich wieder aus der Verwunderung rausgeholt, ist die Frau unter einer der zahlreichen, großen Brücken verschwunden.

Spaziergang durch Bangkok

Überall grün

Irgendwann endet der Markt und es wird wieder sonniger. In den Häusern sitzen Menschen beim Essen, beim Fernsehen oder beim Nichtstun. Wird aber was gemacht, dann das volle Programm: Männer sitzen in ihren Werkstätten und bauen Gestelle für Fahrzeuge oder Anhänger. Einige verarbeiten Metall zu irgendetwas und schließlich gibt es hier Schneidereien, in denen wahrscheinlich die Anzüge und Hemden genäht werden, die in der Khao San Road verhökert werden.

Spaziergang durch Bangkok

Szene am Markt an der Klongpromenade.

Ab und zu fährt ein Touristenboot auf dem Klong und an uns vorbei. Ältere Damen winken uns freundlich zu und wir winken ebenfalls.

Wir bemerken, dass wir uns den Nebenstraße bzw. dem Umfeld der Khao San Road nähern. Sich langweilende Hotelmitarbeiterinnen mit ihren Handys in der Hand auf dem Boden liegend oder auf der Lobbycouch lümmelnd, zeigen, wie gut das Geschäft zu laufen scheint.

Nicht langweilig wird es, wenn man nicht in die Häuser, sondern auf die Straße schaut: Alle paar Meter stoppt ein Tuk Tuk. Die Standardfloskel:

„Where you go? 10 Baht!“

Plötzlich steckt man dann doch in einem Laden und kauft siebzehn Anzüge und dreihundert Hemden.

Zunehmend mehr Touristen kommen uns entgegen, es werden aber grundsätzlich mehr Menschen. Daher bleiben wir auf einer der Brücken stehen, die einen Klong überführt. Wieder ein Touristenboot und wieder ältere Damen, die uns freundlich zuwinken und wir es ihnen gleich tun. Waren das die gleichen Frauen von vorhin?

Spaziergang durch Bangkok

Mauern sorgen für Privatsphäre… auch im authentischen Bangkok gibt es Kleinbürgertum…

Wir erreichen einer der Nebenstraßen der Khao San Road. In den Geschäften gibt es nicht mehr die Dinge des täglichen Bedarfs, hier werden Matten, Keile, Fake-Deuter-Rucksäcke und Klamotten der untersten Qualität verkauft. Auch Dinge für den Digital Native sind hier zu finden.

Ein Anzugverkäufer spricht mich an und will mit mir in ein pseudofreundliches Gespräch einsteigen. Er legt seine Hand auf meinen Oberarm und sagt

„You look like a business man, my friend. The best Suites inside.“

Ich antworte ihm

„I know, I know my friend.“

und lege meine Hand auf seine Schulter. Der Mann, von kleiner Statur, mit einem runden Gesicht und einem ordentlich gepflegten und wie sein Haupthaar grau gesträhnten Oberlippenbart, ist verwundert. Mein Schulterklopfer und leichter Druck sorgt für Verwunderung. Das hat er wohl nicht erwartet. Sein Mund öffnet sich unkontrolliert und bringt seine großen, weißen, geraden, aber mit Lücken versehenen vollständigen Zähne zum Vorschein. Dabei beobachten mich seine fast schwarzen, kleinen Augen.

Ich löse den Druck von seiner Schulter, laufe weiter und muss dabei in mich lächeln. Umdrehen traue ich mich irgendwie nicht. Ich genieße den Moment.

Wir laufen immer weiter Richtung Khao San Road. Bevor wir sie erreichen, sieht Julia eine Hose. Eine lange, weiß-schwarze mit Elefanten aus einem leichten Stoff. Ideal für die Abende, wenn Mücken wieder zum Beutezug ausfliegen.

Der Verkäufer, kein Thailänder, mit einem Blick, den man unter Ich-habe-eine-megamiese-Laune-und-blöd-bin-ich-sowieso einordnen kann, hat kaum Interesse an einem Verkauf. Julia schaut, findet nix, geht.

Nach diesem Spaziergang bei 35 Grad und 351% Luftfeuchtigkeit, gehen wir in ein Café und trinken was abkühlendes. Anschließend zur Fußmassage.

Während Julia ihre schlechteste Fußmassage aller Zeiten bekommt, penne ich ein…

Spaziergang durch Bangkok

Katzen auf der Eisbox…

Wir verlassen die Umgebung der Khao San Road und fliehen förmlich in die Seitenstraßen eines Klongs. Wir laufen an einem Klong entlang zurück Richtung Hotel. Der Hunger meldet sich.

An der Klongpromenade erscheinen sehr viele Hostels. Winzige, schmale Häuser mit schönem Innenräumen. Schließlich kommen wir an einem Restaurant an, dass sich Family nennt. Hier sitzen sehr viele junge Ausländer und die Stimmung innen scheint auch sehr nett. Die Preise, alles zwischen 50-80 Baht, sehen gut aus und das, was auf den Tischen zu sehen ist, sieht auch gut aus. Also setzen wir uns hier hin. Wir werden von einem sehr höflichen, mit einem amerikanischen Akzent sprechenden, jungen Mann, der kein Thailänder zu sein scheint, auf hohem Niveau bedient. Sowohl Essen, als auch Getränke sind perfekt gemacht.

Überall schwirren hier Katzen rum. Alle haben ein Halsband. Gehören also zu jemandem.

Wir laufen weiter zu unserem Hotel und beenden unseren Spaziergang durch Bangkok.

Spaziergang durch Bangkok

…und noch mehr Katzen on the Rocks…

Ich finde, dass das eine sehr gute Übung war, um besser zu beobachten  und authentisch zu schreiben. Das Buch vom Duden Verlagen „Schreiben auf Reisen“* bietet noch vieles mehr und ich kann es empfehlen.

Reiseroute Thailand 2019

Wir haben nun unsere Reiseroute innerhalb Thailands festgelegt und haben auch schon unsere zweite Station nach Bangkok erreicht: Koh Samui. Hier haben wir unseren langen Aufenthalt. Vier Wochen bleiben wir hier.

Von Bangkok nach Koh Samui
Wir sind mit dem Zug von Bangkok Hua Lamphong über Nacht nach Surat Thani und am Morgen des Folgetages dann mit Bus zum Donsak Pier. Von dort mit einem Katamaran der Reederei Lomprayah nach Nathon auf Koh Samui rübergesetzt. Die Tickets für Bahn, Bus und Fähre hatten wir direkt am Hauptbahnhof in Bangkok erstanden. Hier erwartet uns ein Bungalow in einem ruhigen Garten.

Später weiter nach Lang Suan
Koh Samui wollen wir etwas mehr erkunden. Wir waren bereits zwei Mal auf Koh Samui (hier findest Du alle Beiträge zu Koh Samui). Haben aber noch nicht alles gesehen, was wir sehen wollten.

Von Koh Samui wollen wir wieder zurück auf das Festland. Entweder nach Chumphon oder nach Surat Thani. Das wissen wir aber noch nicht. Dann geht es wieder in den Zug bis nach Lang Suan, um Holzbungalows für einige Tage direkt am Meer zu bewohnen. Wie wir vom Bahnhof zur Unterkunft am Meer kommen, wissen wir noch nicht.

Über Ranong nach Koh Payam
Anschließend geht es wieder auf eine Insel. Nach Koh Payam (Mini-Serie von Ben zu Koh Payam 1, 2, 3 und 4). Zuerst müssen wir aber nach Ranong und anschließend mit der Fähre nach Koh Payam. Nach Ranong verkehren einige Minibusse, womit das auch für uns klar ist.

Auf Koh Payam bleiben wir ein paar Tage.

Pufferzeit
Wir haben nicht die ganze Zeit verplant und uns einige Puffer eingebaut. Das macht uns etwas flexibler.

Zurück nach Bangkok
Dann geht es über Ranong und einem Bahnhof auf der südlichen Eisenbahnlinie wieder zurück nach Bangkok. Hier bleiben wir erneut einige Tage, gehen einkaufen und genießen das gute Essensangebot und vielleicht schauen wir uns auch eine Attraktion an.

Moin Deutschland
Anschließend empfängt uns dann wieder Deutschland im Frühling 🙂 Das hoffen wir natürlich…

Pum nit noi – Thai lernen beim Friseur

Meine Haare waren viel zu lang, also hatte ich die Wahl:

  • Ich lasse sie weiter wachsen und steige auf Langhaarfrisur um
  • Ich lasse mir Dreadlocks in der Khao San Road flechten
  • Ich gehe zu einem Frisuer und bleibe beim Standard

Da ich weder Rastazöpfe an mir sehen will und meine Langhaarperiode durch ist, bleibt der Friseur übrig.

Nur war mir nicht klar, dass ich nun beim Frisuer eine Sprachlektion in Thai bekomme. Ich habe ein für mich neues thailändisches Wort gelernt, was ich nicht vergessen werde:

„Pum.“

Es könnte auch Pun, Bun oder Bum gewesen sein.

Ich weiß ja nicht mal, ob ich es richtig gehört, ausschreiben oder aussprechen kann. Aber Pum werde ich nicht vergessen:

Der Friseur, um die 50 Jahre alt mit einem weiß-rosa gestreiften Polohemd, feinen Gesichtszügen, aber einer etwas zu großen Nase und schmalen Lippen, mit einer jugendlichen Statur jedoch mit einem kleinen Bauchansatz, kämmt mir die Haare und fragt mich, wie die Haare geschnitten werden sollen. Ich erkläre ihm, was ich mir wünsche.

Wir sind uns beide einig, dass wir uns nicht verstehen. Dabei sagt er nur

„Bun“ (oder war das Pun?)

und klopft mir auf den Kopf. Keine Ahnung, was er will.

Er geht ein goldenes Buch holen. Das Buch der Frisuren. Bedeutet Bun vielleicht Frisur? Ich blättere durch und sehe Brad Pitt, Arnold Schwarzenegger, Leonardo DiCaprio, Edward Norton, Hugh Jackmann, George Clooney und weitere Stars und Sternchen aus den 1990gern, deren Namen mir nicht bekannt sind. Ashton Kutcher mit seiner Wilden Siebziger Langhaarfrisur überblättere ich.

Irgendwann lande ich bei einem Typen, dessen Gesichts mir nichts sagt und wähle dessen Frisur aus. Das wichtigste: Es kann nichts schief gehen. Der Friseur sagt kurz was, was ich nicht verstehe. Dann klopft er lächelnd auf meinen Kopf und sagt

„Pun“ (bitte gerne ersetzen mit Bum, Bun, Pum).

Ich denke nur an den Film „Leg Dich nicht mit Zohan an“ und hoffe, dass nicht die Shampoo-Session startet und dieses Bum nicht Shampoo-Session bedeutet.

 

Tut es im Moment zumindest nicht.

Doch dann beginnt die Thai-Lektion: Er kämmt mir erneut durch mein Haar mit seinen schlanken aber nach Zigarettenrauch riechenden Fingern und klopft auf meinen Kopf:

„Pum.“

Doch Shampoo-Session mit dem Thai-Zohan?! Jedenfalls lächelt er ganz komisch. Ein unwohliges Gefühl steigt in mir auf.

In Hamburg hatte ich mal einen Thai-Kurs an der VHS Hamburg besucht. Das, was davon übrig geblieben ist und mir in diesem Moment einfällt, ist das Fragewort mai. Das Fragewort ist für mich übersetzt ein Fragezeichen. Es wird wie ein Fragezeichen an den Satz rangehangen und aus dem Satz wird eine Frage. Das ist ganz wichtig. Denn schließlich will ich nicht ohne Fragewort das Wort aussprechen und aus „Bun?“ wird „Bun!“ und der Zohan-Modus wird in ihm aktiviert.

So Frage ich

„Bum mai“

Er lächelt wieder und holt einen Spiegel und zeigt mir mein Bun/Bum/Pun/Pum: Wenn mein Haar nass ist, sieht man die Haut durchschimmern. Mit anderen Worten: Bald werde ich, alter Mann, mit einer Lichtung auf dem Kopf rumlaufen.

Bun/Bum/Pun/Pum bedeutet soviel wie Glatze!

Er schneidet mir die Haare wie gewünscht und zum Abschluss sagt er

„Bum nit noi“

Nit noi bedeutet soviel wie „ein wenig“ oder „etwas“.

Ich bezahle die 200 Baht an der Kasse und gebe ihm 20 Baht Trinkgeld.

Dieser Friseur hat mir vier Sachen klar gemacht:

  • Lerne etwas mehr Thai
  • Friseure wie Zohan gibt es wohl nur im Kino
  • Pun/Pum/Bun/Bum bedeutet Glatze
  • Thailänder in Polo-Hemden sehen immer gut aus

Dieses war nicht mein erster Friseurbesuch in Thailand. 2008 war ich auf Koh Samui Liste mit allen Koh Samui Artikel) beim Frisuer.