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I-Talay Sonnenuntergang

I Talay – Vielleicht der schönste Sonnenuntergang auf Koh Samui

Es gibt überall auf der Welt Orte, die gen Osten zeigen und Strände, an denen man weit ins nirgendwo schauen kann, um einen Sonnenuntergang zu genießen. Einer dieser Orte ist I-Talay auf Koh Samui.

 

Sonnenuntergang in I-Talay... ohne weitere Worte

Sonnenuntergang in I-Talay… ohne weitere Worte

Wir waren pünktlich um 17:30 Uhr in I-Talay, um vor dem Sonnenuntergang noch etwas zu essen und uns dann dem Sonnenuntergang zuzuwenden. Um 18:20 / 18:30 Uhr geht hier die Sonne bereits unter.

Am Strand ist es sehr ruhig. Entspannt treffen immer mehr Menschen ein, um den Sonnenuntergang zu genießen. Aber keine Menschenmassen. Vielleicht 20-30 Leute. Einige setzen sich an den Strand, andere in die Bar. Manche haben ein Bier oder ein Cocktail in der Hand. Andere haben sich mit Wassermelonen eingedeckt. Sie bleiben stehen, machen Fotos. Laufen weiter, machen wieder Fotos.

Ich springe nochmals kurz ins Wasser, um mich etwas abzukühlen. Die Sonne steht schon so tief und brutzelt uns nieder…

Das Wasser ist angenehm warm und der Strand läuft flach in Meer. Als das Wasser etwa Knie tief ist, springe ich rein und schwimme. Vielleicht 100 Meter. Ich möchte den Boden ertasten und – ich sitze fast auf dem Boden. Ich stehe auf und das Wasser ist, bei einer Entfernung von 150 Metern vom Strand, immer noch nur Knie tief… Jetzt weiß ich, warum es hier viele Kinder gibt…

Am Strand angekommen genieße ich mit Julia den Sonnenuntergang. Pünktlich küsst die Sonne das Wasser und sie verschwindet plötzlich im Meer.

I-Talay für den Sonnenuntergang sehr lohnend. Die Bar hat zur Zeit den Sonnenuntergangs eine Happy Hour von 16:30 – 18:30 Uhr.

Um hierher zu kommen, ist entweder ein Scooter oder ein Auto erforderlich, da I Talay sehr abgelegen ist. Einige Hotels gibt es zwar hier, diese sind aber eher teuer oder die Bungalows sind runtergerockt.

Geckokacke riecht nach Fischsoße

Kennst Du das auch? Du sitzt mit Deiner Frau auf Deiner Terrasse in mitten eines schön angelegten Gartens. Auf Koh Samui. Das Wetter ist so schön. Vielleicht 25 Grad, ein lauer Wind weht und bringt warme Luft herbei. Die Vögel zwitschern vor sich hin. Einige in schönsten Meldodien und einige trillern laut und leise.

 

Du hast es so gut... Dein Blick geht ins satte Grün

Du hast es so gut… Dein Blick geht ins satte Grün

So gemütlich, wie Du da so sitzt, unterhältst Du Dich angeregt mit Deiner Frau. Was machen wir als nächstes? Wollen wir einen Ausflug in der nächsten Woche machen? Oder ein Auto mieten? Eventuell ein Auto mit Fahrer?

 

Entspannung pur auf Deiner Terrasse

Du überlegst Dir, was Du alles sehen willst. Dazu trinkst Du ein leckeres Bier mit Wasabi-Nüssen. Du hast sogar Kimchi in kleinen Schälchen auf dem Tisch. Und ein paar tropische Früchte warten darauf, aufgeschnitten zu werden. Die herrliche gelbe Mango. Und eine aromatische Drachenbaumfrucht. Die Physalis‘ hattest Du schon in der Küche ausgepackt und sie strahlen Dich mit Ihrem Orange an.

 

Egal, wo Du hinschaust, Du hast es gut...

Egal, wo Du hinschaust, Du hast es gut…

Du bist in bester Stimmung. Nichts um Dich herum ist negativ oder störend. Du weißt nicht mal mehr, wann Du das letzte Mal Socken an hattest. Was sind Socken? Während Du diese einfache Frage beantwortest, trocknet Deine Badehose und wartet auf ihren Einsatz im Pool. Pünktlich zum Sonnenuntergang.

Du denkst, ich habe es so gut. Aber sowas von.

 

Fischsoße als Gabe des Himmels

In diesem vielleicht schönsten Augenblick, während Du darüber nachdenkst, was Du morgen zum Frühstück bestellen wirst, spürst Du plötzlich etwas nasses auf Deinem T-Shirt. Du schaust hin, prüfst mit Deinen Blicken. Was kann das sein?

Noch vor dem Abendessen in den Pool?

Noch vor dem Abendessen in den Pool?

Du fässt es an und es ist flüssig. Es riecht nach Fischsoße. Auf dem Tisch ist keine Fischsoße und nach dem Essig des Kimchis riecht es auch nicht.

Woher kommt diese Fischsoße her? Du schaust nach oben und siehst einen Gecko, genau über Dir an der Decke klebend:

Dieser kleine Penner hat Dich angekackt.

Was lernen wir daraus? Genieße den Moment und freue Dich stets über diesen. Denn ein auch Gecko kann Dir Deinen schönsten Moment verkacken…

Jet-Ski-Idyll am Strand... sowas braucht keiner...

Lamai Beach – Sind die Jet-Skis auf dem Wasser, ist der Strand tot

Der Strand ist und bleibt eine ewige Kampfzone: Laute gegen Leise. Alte gegen Junge. Ghettoblaster gegen Bücher. Privatsphäre gegen Sardinen in der Öldose. Alle gegen Strandmuscheln überbesorgter Helikopter-Eltern.

Kurz: Jeder stellt sich und seine Ansprüche über die anderen. Schließlich ist man ja soweit gefahren oder geflogen. Es gibt aber einen Gegner, der der Feind aller ist: Das Jet-Ski.

 

Jet-Ski-Idyll am Strand... sowas braucht keiner...

Jet-Ski-Idyll am Strand… sowas braucht keiner…

 

Sind Jet-Skis am Strand, ist die Idylle tot

Abgesperrte Bereiche im Wasser, reserviert für Jet-Skis, Platz am Strand, der für andere widerrum fehlt. Lärm, Krach, Gestank. Jet-Skis sind nach Strandflöhen und Strandmuscheln die größte Plage. Ein Angebot für wenige, Belästigung für alle.

Komischerweise kommen diese Geräte nur dann an den Strand, wenn Pauschalurlauber mit der Mehrheit sind. Also die, die am besten All-in gebucht haben und sich dann auch mal was außer Reihe gönnen wollen.

 

Jet-Ski im Wasser... Wasserplage Nummer 1

Jet-Ski im Wasser… Wasserplage Nummer 1

Jet-Ski am Lamai Beach? Nein! Und das ist auch gut so.

So ein Gefühl hatte ich, als wir zum Lamai Beach gegangen sind. Der erste Blick auf den Strand deutete auf was Böses hin: Strandliegen. Wie kann sich jemand auf eine verdreckte, verblasste, kaputte, mit einer dreckigen Matte belegten und unter eine mit Schimmel dekorierten Sonnenschirm legen, wenn feinster Sand überall liegt?! Richtig: Pauschalis.

Strandliegen sind übrigens die zweite Plage an den Stränden dieser Welt. Nach Strandmuscheln.

 

Lamai Beach – fast endlos langer Strand

Aber als der Blick weiter in den Strand geht, wird mir klar, es ist nicht alles mit Liegen belegt. Der Strand von Lamai ist der Wahnsinn: Herrlicher Strand, fast endlos lang, nur ein wenigen Stellen schmal werdend und dazu noch ein feiner Sand.

 

Strand von Lamai, fotografiert vom südlichen Ende

Strand von Lamai, fotografiert vom südlichen Ende.

 

Dank der brausenden See, vom Strand blickt man quasi ins offene Meer und gegenüber ist kein Festland und keine vorgelagertnen Sandbänke, die das Meer besänftigen. Der Strand ist nix für Strandmuscheln, nix für Jet-Skis und nix für Leute, die mal eben Selfies im Wasser schießen wollen oder in Porno-Posen den Neid der zu Hause gebliebenen auf sich ziehen wollen. Ich frage mich nur, warum es hier keine Surfer oder Kiter gibt?

Allerdings ist der Strand fast komplett zugebaut: Hotels, Bungalows, Massageliegen und Restaurants reihen sich enganeinander. Dazwischen wieder an die Beach Road zu kommen, ist relativ schwierig. Einige Hotels haben sogar Schilder mit „Private Area“ aufgestellt. Die Anlagen haben teilweise saftige Preise. Beachfront Bungalows können 1.800-3.000 Baht ohne Frühstück kosten. Früh einen Bungalow zu buchen lohnt sich also in Lamai Beach*.

 

Schöner Strandabschnitt in Lamai

Schöner Strandabschnitt in Lamai, weiter südlich gelegen von der Touristenattraktion Hin Ta und Hin Yai

Auch Platz für Individualurlauber und Backpacker

Was mir besonders gefällt sind die Möglichkeiten für Reisende, die sehr individuell reisen oder in einem Hostel übernachten: Am Strand gibt es Platz für alle. Es gibt auch genügend Schattenplätze. So kommen kleine Gruppen junger Menschen, die mit dem Moped hierher gefahren sind und sich einen schönen Tag am Strand gönnen wollen. Genauso gibt es mit Funktionskleidung ausgerüstete Paare und Einzelgänger, die den Strand ablaufen und solche wie wir, die erstmal einen Überblick haben wollen.

Penang Curry mit Reis und Omelette als Topping

Thai-Food: Das Fedora-Ei ist dem Reis sein Hut

Was ist ein Fedora-Ei? Die Antwort kommt gleich…

So ein Hut kann eine ganz tolle Sache sein. In den 1940gern und bis spät in die1960ger trugen Männer, die „angezogen“ sein wollten, einen Hut. Er gehörte genau so dazu, wie eine Krawatte und ein Anzug.

Fedora Shaming

In den Nullerjahren hatte er eine kurze Renaissance: Junge Männer ohne eigenen Stil dachten, sie seien Al Capone oder Humphrey Bogard, wenn sie selbst einen Hut trügen. Dieser Stilunfall in der jüngsten Geschichte ist auch bekannt unter Fedora Shaming.

 

Quelle: Imgur https://imgur.com/tz6kL

Quelle: Imgur https://imgur.com/tz6kL

 

Weit gefehlt: Hüte sind was aus einer vergangenen Zeit. Außer, man nennt sich einen Hipster, hat tätowierte Unterarme und trägt beim Bierbrauen eine Schiebermütze oder ist der zweitgrößte Michael Jackson Fan und dessen drittbester Imitator. Beat it!

Wozu schreibe ich nun das, wenn es ums Essen geht?

Ganz einfach: Mein Essen in Thailand wird dieses Jahr stets mit einem Ei serviert. Das Ei ist das Topping vom Reis. Der Fedora meines Essens.

Ich kannte das bisher nur vom Hörensagen. Meistens war das Ei Teil eines Gerichts mit gebratenem Reis. Aber auf gekochtem Reis war mir das bisher nicht auf den Tisch gekommen. Was in den Nullerjahren ein halber Unfall war und sich nun bei meinem liebgewonnenen Thaiessen wiederholt, ist dann aber doch keine Katastrophe. Im Gegenteil.

Penang Curry mit Reis und Omelette als Topping

Das Omelette gibt mit seinen Röstaromen dem Penang Curry eine weitere geschmackliche Nuance. Als Fedora-Ei stört es nicht, wenn es seitlich getragen wird, wie vom Modell präsentiert.

Das Ei passt echt gut zum Gesamtgeschmack. Auch als Omelette. Das Huhn schmeckt, genau wie der Reis, etwas runder. Als Omelette kommen noch Röstaromen dazu, was wieder ein anderes Geschmackserlebnis bedeutet.

Es kommt immer auf den Träger des Hutes an, und Thai-Essen kann sich, optisch und geschmacklich einen Hut leisten.

Huhn mit Chilli und Thai-Basilikum, dazu Reis mit Spiegelei.

Huhn mit Chilli und Thai-Basilikum, dazu Reis mit Spiegelei. Gerade getragen, üblich zu offiziellen Anlässen.

Mit anderen Worten: Die Nullerjahre sind schon lange vorbei. Die Zehner auch bald. Mode kommt und geht. Thaiessen kommt immer gut.

Darauf einen Hong Thong Thai Whisky*!

Bangkok – spazieren, beobachten und kreativ schreiben

In einem vorherigen Artikel hatte ich geschrieben, wie authentisch und echt Bangkok sein kann. Ich habe ein Buch zum kreativen Schreiben auf Reisen* mitgenommen, welches als eine der ersten Übungen Spaziergänge empfiehlt.

Wir hatten in Bangkok einen etwas längeren Spaziergang gemacht. Heute probiere ich mich mal am kreativen Schreiben, was mit Bildern aus Bangkok angereichert wird.

Wir starten nach dem Frühstück und laufen in eine der Nebengassen.

Spaziergang durch Bangkok

Sonntag ist Waschtag.

Wir begegnen drei Frauen. Eine steht in der Tür und die anderen draußen. Sie unterhalten sich recht freundlich. Die in der Tür stehende Frau ist die älteste. Eine der draußen stehenden Frauen war nur ein wenig vor uns mit etwas zu essen in die Gasse gelaufen. Die Begegnung der drei Frauen scheint ungeplant zu sein.

Dort, wo sich zwei Gassen kreuzen, steht eine dicke, braune, langhaarige Katze. Genau in der Mitte der Gasse. Sie sagt uns, hier wohne ich, das ist mein Reich. Julia macht ein Foto dieser stolzen, wohlernährten und mit Halsband versehenen Katze.

Spaziergang durch Bangkok

Schön kann so einfach sein.

Die Katze lassen wir ihr Revier und gehen stattdessen auf unserem Wege weiter. Die Gasse biegt mal nach links, mal nach rechts ab. Es gibt keine Kreuzungen oder andere Gassen, die in diese unsere Gasse münden. Nach einer weiteren Biegung, vorbei an Häusern aus Holz und hinter hohen Mauern, kommen wir an eine kleine Kreuzung mehrerer Gassen. Eine ist etwas breiter und ist eher einer Straße, die auch von Autos befahren werden kann. Unsere Gasse mündet in diese ein. Sie endet mit einem kleinen Laden in dem Lebensmittel und Sachen des täglichen Bedarfs gekauft werden können. Es gibt weiße und rosafarbene Eier. Gegenüber dieses Ladens steht ein Baum unter dessen Schatten einige ältere Männer und Frauen sitzen. Sie sind in ein Gespräch vertieft und kümmern sich nicht um unsere Anwesenheit.

Spaziergang durch Bangkok

Kleine, grüne Oasen.

Auf der Straße spielen drei Kinder Fußball. Eine ältere Frau sitzt auf einem Plastikstuhl uns beobachtet das Spiel der Kinder. Ein Kind sieht, wie wir auf sie zukommen und ruft seinen Kollegen zu.

Wir passieren die Kinder und an unzählbar vielen Friseurläden vorbei. Schließlich erreichen wir einen Klong (Wasserstraße, Kanal). Dort befindet sich ein Markt. Es gibt Garküchen, Obst- und Gemüsestände, Fleisch und vor allem Fisch.

Spaziergang durch Bangkok

Prommenaden der Klongs dienen den Bewohnern als Treffpunkt.

Eine Verkäuferin glaubt es nicht, dass wir hier langlaufen. Sie ruft ihren Kolleginnen „Farang“ zu. Andere sind es wahrscheinlich schon gewöhnt Farangs zu sehen. Wir erfreuen uns der Ruhe und dem üppigen Grün. Grün ist es hier nahezu an jeder Tür, auf jedem Balkon und auch die kleinste Ecke und der schmalste Winkel ist mit Pflanzen versehen.

Im Schatten des Marktes sausen hin und wieder einige Mopeds entlang. Es wirkt so, als würden sich die Leute hier besonders viel Mühe geben, aufeinander Rücksicht zu nehmen.

Eine Frau auf einem alten, aber gepflegten Fahrrad mit einer Kurzhaarfrisur und einem Korb am Lenker saust an uns vorbei. Ich bin etwas verwundert, in Bangkok ein Fahrrad zu sehen. Kaum habe ich mich wieder aus der Verwunderung rausgeholt, ist die Frau unter einer der zahlreichen, großen Brücken verschwunden.

Spaziergang durch Bangkok

Überall grün

Irgendwann endet der Markt und es wird wieder sonniger. In den Häusern sitzen Menschen beim Essen, beim Fernsehen oder beim Nichtstun. Wird aber was gemacht, dann das volle Programm: Männer sitzen in ihren Werkstätten und bauen Gestelle für Fahrzeuge oder Anhänger. Einige verarbeiten Metall zu irgendetwas und schließlich gibt es hier Schneidereien, in denen wahrscheinlich die Anzüge und Hemden genäht werden, die in der Khao San Road verhökert werden.

Spaziergang durch Bangkok

Szene am Markt an der Klongpromenade.

Ab und zu fährt ein Touristenboot auf dem Klong und an uns vorbei. Ältere Damen winken uns freundlich zu und wir winken ebenfalls.

Wir bemerken, dass wir uns den Nebenstraße bzw. dem Umfeld der Khao San Road nähern. Sich langweilende Hotelmitarbeiterinnen mit ihren Handys in der Hand auf dem Boden liegend oder auf der Lobbycouch lümmelnd, zeigen, wie gut das Geschäft zu laufen scheint.

Nicht langweilig wird es, wenn man nicht in die Häuser, sondern auf die Straße schaut: Alle paar Meter stoppt ein Tuk Tuk. Die Standardfloskel:

„Where you go? 10 Baht!“

Plötzlich steckt man dann doch in einem Laden und kauft siebzehn Anzüge und dreihundert Hemden.

Zunehmend mehr Touristen kommen uns entgegen, es werden aber grundsätzlich mehr Menschen. Daher bleiben wir auf einer der Brücken stehen, die einen Klong überführt. Wieder ein Touristenboot und wieder ältere Damen, die uns freundlich zuwinken und wir es ihnen gleich tun. Waren das die gleichen Frauen von vorhin?

Spaziergang durch Bangkok

Mauern sorgen für Privatsphäre… auch im authentischen Bangkok gibt es Kleinbürgertum…

Wir erreichen einer der Nebenstraßen der Khao San Road. In den Geschäften gibt es nicht mehr die Dinge des täglichen Bedarfs, hier werden Matten, Keile, Fake-Deuter-Rucksäcke und Klamotten der untersten Qualität verkauft. Auch Dinge für den Digital Native sind hier zu finden.

Ein Anzugverkäufer spricht mich an und will mit mir in ein pseudofreundliches Gespräch einsteigen. Er legt seine Hand auf meinen Oberarm und sagt

„You look like a business man, my friend. The best Suites inside.“

Ich antworte ihm

„I know, I know my friend.“

und lege meine Hand auf seine Schulter. Der Mann, von kleiner Statur, mit einem runden Gesicht und einem ordentlich gepflegten und wie sein Haupthaar grau gesträhnten Oberlippenbart, ist verwundert. Mein Schulterklopfer und leichter Druck sorgt für Verwunderung. Das hat er wohl nicht erwartet. Sein Mund öffnet sich unkontrolliert und bringt seine großen, weißen, geraden, aber mit Lücken versehenen vollständigen Zähne zum Vorschein. Dabei beobachten mich seine fast schwarzen, kleinen Augen.

Ich löse den Druck von seiner Schulter, laufe weiter und muss dabei in mich lächeln. Umdrehen traue ich mich irgendwie nicht. Ich genieße den Moment.

Wir laufen immer weiter Richtung Khao San Road. Bevor wir sie erreichen, sieht Julia eine Hose. Eine lange, weiß-schwarze mit Elefanten aus einem leichten Stoff. Ideal für die Abende, wenn Mücken wieder zum Beutezug ausfliegen.

Der Verkäufer, kein Thailänder, mit einem Blick, den man unter Ich-habe-eine-megamiese-Laune-und-blöd-bin-ich-sowieso einordnen kann, hat kaum Interesse an einem Verkauf. Julia schaut, findet nix, geht.

Nach diesem Spaziergang bei 35 Grad und 351% Luftfeuchtigkeit, gehen wir in ein Café und trinken was abkühlendes. Anschließend zur Fußmassage.

Während Julia ihre schlechteste Fußmassage aller Zeiten bekommt, penne ich ein…

Spaziergang durch Bangkok

Katzen auf der Eisbox…

Wir verlassen die Umgebung der Khao San Road und fliehen förmlich in die Seitenstraßen eines Klongs. Wir laufen an einem Klong entlang zurück Richtung Hotel. Der Hunger meldet sich.

An der Klongpromenade erscheinen sehr viele Hostels. Winzige, schmale Häuser mit schönem Innenräumen. Schließlich kommen wir an einem Restaurant an, dass sich Family nennt. Hier sitzen sehr viele junge Ausländer und die Stimmung innen scheint auch sehr nett. Die Preise, alles zwischen 50-80 Baht, sehen gut aus und das, was auf den Tischen zu sehen ist, sieht auch gut aus. Also setzen wir uns hier hin. Wir werden von einem sehr höflichen, mit einem amerikanischen Akzent sprechenden, jungen Mann, der kein Thailänder zu sein scheint, auf hohem Niveau bedient. Sowohl Essen, als auch Getränke sind perfekt gemacht.

Überall schwirren hier Katzen rum. Alle haben ein Halsband. Gehören also zu jemandem.

Wir laufen weiter zu unserem Hotel und beenden unseren Spaziergang durch Bangkok.

Spaziergang durch Bangkok

…und noch mehr Katzen on the Rocks…

Ich finde, dass das eine sehr gute Übung war, um besser zu beobachten  und authentisch zu schreiben. Das Buch vom Duden Verlagen „Schreiben auf Reisen“* bietet noch vieles mehr und ich kann es empfehlen.