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Warum ein Handtuch Deine Nachtzugreise rettet

Auch bei „Per Anhalter durch die Galaxis“ war ein Handtuch das wichtigste Reiseutensil:

Ein Handtuch, so heißt es, ist ungefähr die kolossal nützliche Sache, die ein interstellarer Anhalter haben kann. Teilweise hat es einen hohen praktischen Wert. [1]

Ok, zugegeben, wenn Du eine Nachtzugreise in Thailand in der 2. Klasse machst, ist ein Handtuch vielleicht nicht die wichtigste Utensil, was Du brauchst.

Du kannst in der zweiten Klasse aber die Klimaanlage nicht regulieren, daher ist ein dünnes Mikrofaserhandtuch* Dein idealer Begleiter. Denn nachts kann es so kalt werden wie die Monde vom Jaglan Beta (mehr Details hier für die ganz harten unter Euch).

Da es so einige andere Dinge gibt, die Dir bei der Zugfahrt helfen, hier eine Anleitung. Am Ende dieses vierteiligen Beitrags findest Du zwei Checklisten.

Vorbereitung

Neben dem dünnen und leichten Mikrofaserhandtuch*, empfehle ich einen Kulturbeutel (Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Deo, etc.) mit den wichtigsten Dingen. Wichtig ist: nur das Allernötigste. Denn viel Platz hast Du nicht. Beschränke Dich auf 3-5 Dinge. Der Kulturbeutel kommt in Deinem Daypack oder in Deinem Rucksack ganz nach oben. Das erspart Dir die Suche im engen Gang. Außerdem muss nicht jeder wissen, was Du so bei Dir hast.

Wenn Du einen leichten Schlaf hast, Dich Licht- und Lärmquellen stören, sind Ohrstöpsel* und Schlafmaske* unverzichtbar. Oder ein Kapuzenpulli, den Du andersrum anziehst und die Kapuze als Lichtzuschutz benutzt.

Außerdem brauchst Du mindestens zwei Liter Wasser. Ich empfehle eine große 1,5 Liter Flasche und eine 0,5 Liter Flasche.

Falls Du kein Wasser dabei hast, keine Sorge, es kommen fliegende Händler.

[nextpage title=“Bei der Buchung den richtigen Schlafplatz auswählen“]
Bei der Buchung auf unteren Liegeplatz achten

Ich empfehle jedem, wirklich JEDEM, einen unteren Schlafplatz zu nehmen. Es bringt Dir rein garnichts, oben zu schlafen. Das Licht scheint trotz des Vorhangs in die oberen Schlafplätze direkt rein. Weiterhin sind die Schlafplätze schmaler und die Klimaanlage rauscht Dir ins Gesicht. Außerdem ist die Aufstiegsleiter nicht besonder praktikabel.

Die unteren Plätze sind ca. 10-15 Zentimeter breiter. Der Vorhang dunkelt besser ab als oben. Wenn die Fahrt mal hoplig wird, spürst Du das unten weniger. Wenn Du nachts oft das WC aufsuchst, bleibt Dir fast garnichts anderes übrig, als unten zu liegen.

Deshalb: Untere Schlafplätze.

Wenn möglich, sichere Dir einen Platz in der Mitte des Waggons. Es steigen immer wieder Menschen ein und aus oder gehen aufs WC. Wenn Du in der Mitte  des Waggons liegst, hast Du mindest mehr Chancen, dass die Hälfte des Waggons nicht an Dir vorbeiläuft.

Und keine Sorge, die oberen Liegen sind auf einer Kunststoffschale, sodass Du vor Flatulenzen des oberen keine Angst haben musst…

Für diejenigen, die Low-Budget reisen wollen: Das Ticket für den unteren Liegeplatz ist 70 Baht (Bangkok – Surat Thani) teurer. Allerdings sind die zwei Euro eine nachhaltige Investition für eine bessere Fahrt mit dem Nachtzug durch Thailand.

Falls Du auf eine der Golfinseln (Koh Samui, Koh Tao, Koh Phangan) weiter willst, kannst Du direkt am Ticketschalter der Staatsbahn ein Kombiticket erwerben. Ab Surat Thani nach Koh Samui kostet es 350 Baht. Du kannst es aber auch in Surat erwerben. Dann kostet es 300 Baht. Ich empfehle, mit Lomprayah zu reisen.

Jetzt hast Du Dich bestens vorbereitet und das richtige Ticket für den richtigen Platz ergattert. Nun heißt es, die Fahrt selbst im Nachtzug zu organisieren.

 

Zweite Klasse am Tag

Die Sitze werden zu Schlafliegen umgebaut. Links neben dem Sitz ist das Gepäckregal zu sehen an den Seiten die Aufstiegsleitern. Bildquelle: State Railway of Thailand.

 

[nextpage title=“Die Zugfahrt so angenehm wie möglich gestalten“]
Während der Zugfahrt

Neben jedem Bett gibt es eine Leiter. Zwischen zwei Leitern kann man seinen Rucksack in die Gepäckablage legen. Ich empfehle, wenn Du unten liegst, möglichst den Rucksack stehend in der Gepäckablage an die Leiter anzulehnen. Die Benutzung der Leiter behinderst Du damit nicht. Daher keine Sorge. Du kannst aber Deinen Rucksack zumindest am Seitenteil festmachen. Dazu hilft Dir Dein vorher besorgtes Zahlenschloss*.

Liegst Du oben, kannst Du die Ablage oben verwenden. Aber die ist recht klein und kann schon von jemandem besetzt worden sein: Ein weiterer Nachteil, oben zu liegen.

Zweite Klasse Nachtzug in Thailand

Abends eingerichteter Liegeplatz unten. Links sind Vorhänge zu sehen, rechts die Aufstiegsleiter. Bildquelle: State Railway of Thailand

Richte Dich ein für die Nachtzugreise

Dein Schlafplatz wird vom Steward vorbereitet. Er legt Dir eine Matte hin, die er mit einem sauberen, frischen Laken bezieht. Ebenso bekommst Du ein frisch bezogenes Kopfkissen. Eine dünne Decke liegt meistens verpackt auf dem Bett.

Lege Deinen Daypack in Deinen Fußbereich. Ich würde, wenn Dir die Fahrtrichtung nichts ausmacht, als Fußbereich die Seite der Gepäckablage nehmen. Dann kann keiner einfachso in Deine Koje reingreifen, falls Du mal auf dem Klo bist. Weiterhin kannst Du davon ausgehen, dass einige Mitreisende dann doch einen Pulli anziehen wollen und im Rucksack neben Deinem Ohr danach kramen. Wenn dort dein Kopfbereich ist, wirst du jedesmal wach.

Schmeiße die Plastiktüte nicht weg, mit der die dünne Decke eingepackt ist. Diese kannst Du später für deine genutze Wäsche verwenden und so unsaubere Sachen getrennt von den sauberen auch in Deinem Reiserucksack oder Daypack verstauen.

Über die dünne Decke, die sich übrigens angenehm anfühlt, legst Du Dein Mikrofaserhandtuch*. Du kannst es natürlich auch umgekehrt machen. Je nachdem, was Du lieber am Körper hast: Baumwolle oder Mikrofaser. So ist es warm genug und Du wirst keinesfalls frieren.

Außerdem, wenn Du öfters aufs Klo musst in der Nacht, halte Latschen* bereit. Schiebe diese aber nicht unter Dein Bett, sondern verstaue sie unter deinem Rucksack, der in der Gepäckablage steht. So bleiben Sie sauber und rutschen nicht unter Dein Bett.

Meine Frau empfiehlt noch, ein paar Socken (bei Flip Flops „japanische“ Socken nehmen*) mitzunehmen. Einige Frauen hatten keine Schlafensachen sondern Leggings* an.

Wertsachen immer in Körpernähe

Falls Du alleine Reisen solltest, achte auf Deine Wertsachen. Pass, Geld, Kreditkarten gehören an den Körper*. Wenn Dich das stören sollte beim liegen, dann lege Deine Wertsachen zwischen Dich und das Fenster. Falls Du teure Sachen, z.B. eine Kamera oder ein Handy, dabei hast, gehören diese in Deinen Daypack, der verschlossen und bei Dir am Liegeplatz auch nahe der Zugwand liegt.

Deinen Reiserucksack kannst Du mit einem Schloss mit Zahlenkombination* absichern. Damit ersparst Du Dir einen Schlüssel, der verloren gehen kann.

Die oben genannten zwei Wasserflaschen brauchst Du für zwei Anwendungsfälle: Die Kleine kannst Du zum Zähneputzen mitnehmen und die Große steht Dir für die Nacht bereit.

Wenn Du nicht schlafen kannst oder willst

Es hat sich bewährt, die Reisezeit für organisatorische Dinge zu nutzen oder endlich ein Buch zu lesen. Ich habe einige Leute Postkarten schreiben oder Nachrichten per Smartphone sendend gesehen.

Achte jedoch darauf, beim Nutzen des Smartphones, dass Du kaum Möglichkeiten hast, es aufzuladen. Es gibt zwar an einigen Stellen Steckdosen. Aber es kann durchaus vorkommen, dass daran ein fliegender Händler seinen Reiskocher anschließen will. Daher entweder eine kleine Powerbank* dabei haben, oder die Smartphoneaktivitäten sein lassen bzw. reduzieren.

[nextpage title=“Ende der Nachtzugfahrt & Checklisten“]

Vertraute nicht der Verspätung

Ich hatte es bisher sehr oft erlebt, dass die Eisenbahn mit einiger Verspätung ankommt. Das bedeutet aber nicht, dass das die Regel ist. Die letzte Fahrt war relativ pünktlich mit einer Verspätung von zwanzig Minuten. Daher stelle einen Wecker. Die Schaffner laufen zwar durch den Zug und sagen die Stationen an. Aber geweckt wirst Du nicht. Achte darauf, dass Du auch Deinen Wecker zeitig ausmachst und den Groll anderer nicht auf Dich ziehst.

Deinen Wecker solltest Du mindestens 30 Minuten vor der planmäßigen Ankunftszeit stellen. So hast Du Zeit, Dich vor den anderen etwas frisch zu machen, das Klo ohne warten zu nutzen und einen schlechten Kaffee zu trinken, der von den fliegenden Händlern verkauft wird.

Weiterhin hast Du Zeit, Deine Sachen zusammenzupacken und Dich auf den Ausstieg vorzubereiten.

Wenn Du so vorbereitet bist, kannst Du eine angenehme Fahrt mit dem Nachtzug haben und die Fahrt auch mehr genießen. Denn Zug fahren in Thailand ist für mich jedes Mal eine Freude.

Hier sind zwei Checklisten:

Checkliste Reiseorganisation

  • Tickets für untere Schlafplätze kaufen
  • Tickets als Kombiticket Bahn-Bus-Fähre kaufen (Lomprayah!)
  • Möglichst Schlafplätze in der Mitte des Waggons

Checkliste Reisevorbereitung

Reiseroute Thailand 2019

Wir haben nun unsere Reiseroute innerhalb Thailands festgelegt und haben auch schon unsere zweite Station nach Bangkok erreicht: Koh Samui. Hier haben wir unseren langen Aufenthalt. Vier Wochen bleiben wir hier.

Von Bangkok nach Koh Samui
Wir sind mit dem Zug von Bangkok Hua Lamphong über Nacht nach Surat Thani und am Morgen des Folgetages dann mit Bus zum Donsak Pier. Von dort mit einem Katamaran der Reederei Lomprayah nach Nathon auf Koh Samui rübergesetzt. Die Tickets für Bahn, Bus und Fähre hatten wir direkt am Hauptbahnhof in Bangkok erstanden. Hier erwartet uns ein Bungalow in einem ruhigen Garten.

Später weiter nach Lang Suan
Koh Samui wollen wir etwas mehr erkunden. Wir waren bereits zwei Mal auf Koh Samui (hier findest Du alle Beiträge zu Koh Samui). Haben aber noch nicht alles gesehen, was wir sehen wollten.

Von Koh Samui wollen wir wieder zurück auf das Festland. Entweder nach Chumphon oder nach Surat Thani. Das wissen wir aber noch nicht. Dann geht es wieder in den Zug bis nach Lang Suan, um Holzbungalows für einige Tage direkt am Meer zu bewohnen. Wie wir vom Bahnhof zur Unterkunft am Meer kommen, wissen wir noch nicht.

Über Ranong nach Koh Payam
Anschließend geht es wieder auf eine Insel. Nach Koh Payam (Mini-Serie von Ben zu Koh Payam 1, 2, 3 und 4). Zuerst müssen wir aber nach Ranong und anschließend mit der Fähre nach Koh Payam. Nach Ranong verkehren einige Minibusse, womit das auch für uns klar ist.

Auf Koh Payam bleiben wir ein paar Tage.

Pufferzeit
Wir haben nicht die ganze Zeit verplant und uns einige Puffer eingebaut. Das macht uns etwas flexibler.

Zurück nach Bangkok
Dann geht es über Ranong und einem Bahnhof auf der südlichen Eisenbahnlinie wieder zurück nach Bangkok. Hier bleiben wir erneut einige Tage, gehen einkaufen und genießen das gute Essensangebot und vielleicht schauen wir uns auch eine Attraktion an.

Moin Deutschland
Anschließend empfängt uns dann wieder Deutschland im Frühling 🙂 Das hoffen wir natürlich…

Es geht wieder los

Nach einigen Jahren Blog-Auszeit, bin ich nun wieder am Start! Im Januar 2019 geht es wieder nach Thailand!

Was war seit 2012 passiert?
Tatsächlich sind wir noch zwei weitere Mal in Thailand gewesen. Wir sind jedoch nicht gereist, sondern haben einfache Urlaube gemacht. Wir wollten aber ganz bewusst nicht durch das Land reisen, sondern einfach ein paar Wochen in einer Region bleiben und richtig runter kommen:

Nach Umzügen in fünf Jahren waren wir ziemlich geschafft. Wir waren von Berlin in den Süden der Republik in die Nähe von Nürnberg gezogen. Dann in den Norden nach Hamburg. Das war noch nicht ganz im Norden, so haben wir den Sprung in den echten Norden gewagt und damit dieses nicht allzulangweilig wird, sind wir wieder nach Berlin zurück.

Daher hatten wir über unserere Reisen 2016 und 2017 gar nicht mehr berichtet und es gab auch weder Motivation noch Zeit, hier auch weiter zu machen. 2016 waren wir in Bang Sa Re und 2017 in der Umgebung von Phuket unterwegs.

Was steht jetzt an?
Wir werden in den nächsten Wochen den Süden Thailands bereisen. Es geht los in Bangkok, danach einige Tage in der Nähe von Chumpon oder Surat Thani bevor es nach Koh Samui geht. Anschließend wieder auf das Festland, wo wir in der Nähe von Sang Luang einige Zeit verbringen werden. Danach geht es nach Koh Payam und wieder zurück nach Bangkok.

Wie lange? Visum?
Wir sind zunächst 8 Wochen in Thailand. 60 Tage ist unser Visum gültig, dass wir uns bei der Thailändischen Botschaft in Berlin problemlos besorgt haben.

In den nächsten Tagen vor dem Abflug nach Bangkok werde ich hier über die ersten Vorbereitungen berichten und dann auch ab und zu aus Thailand einige Infos senden. Ich freue mich über alte und neue Kontakte und eine spannende Zeit in diesem herrlichen Land des Lächelns!

Reiseroute nach Thailand steht

So. Endlich haben wir es geschafft, nach langer Recherche im Internet und in diversen Reiseführern, eine Route festzulegen:

Reise 2012
Großes Landkarten Verzeichnis auf stepmap.de

StepMap

Reise 2012

Unsere Reise geht los in Frankfurt nach Bangkok. Anschließend fahren wir mit der Bahn in den Süden nach Surat Thani, um mit der Fähre nach Koh Samui umzusetzen. Weiter geht es nach einer kleinen Erholung nach Ko Tao zum Tauchen und wieder ans Festland nach Chumphon. In Chumphon steigen wir wieder in den Zug und es geht runter nach Malaysia bis nach Butterworth. Mit der Fähre setzen wir von dort nach George Town um. Danach geht es weiter nach Kuala Lumpur und zum Abschluss in Malaysia legen wir uns auf der Insel Pulau Perhentian Besar in die Sonne… Und am Ende sind wir wieder in Bangkok und fliegen zurück nach Bangkok Frankfurt.

Natürlich ist es nicht immer leicht, sich auf eine Route festzulegen. Gerade wenn man schon den weiten Flug auf sich nimmt, versucht man so viel wie möglich in der Umgebung zu sehen. Wir haben uns hier inspirieren lassen, welche Zwischenstopps wir machen könnten: http://www.djoser.de/rundreise_thailand_laos/
Letztendlich waren die vorgeschlagenen Routen aber länger, als wir es geplant hatten. Also haben wir uns doch unsere eigene Route rausgesucht.

Was hälst Du von der Route?

Tour de Thailand – „Radeln“ durch Thailand

Kurz bevor wir in Thailand ankommen, geht in Chiang Mai eine ganz besondere Aktion los. Sie nennt sich Tour de Thailand und ist eine Herausforderung für den „Radler“. Was genau dahinter steckt und wieso ich hier darüber schreibe, könnt ihr nun hier lesen: Weiterlesen